Weserkurier / Die Norddeutsche 25. JULI 2019
Cohens Erben sorgen für volles Haus
Das Bremer Quartett Lichtenstein präsentiert im Nunatak ein Tribute-Konzert an den kanadischen Songpoeten
Von Christian Pfeiff
Blumenthal. Das Nunatak ist bis auf den letzten verfügbaren Stehplatz belegt. Effi Geffken, Sänger der Bremer Band „Lichtenstein“, glaubt den Grund zu kennen: „Das liegt wahrscheinlich nicht an uns selbst, sondern an unserem Programm für heute Abend“.
Dieses Programm ist für die seit mehr als zehn Jahren in unterschiedlichen Besetzungen existierende Formation selbst noch Neuland: Nachdem „Lichtenstein“ über viele Jahre laut Geffken „alle möglichen Songs von verschiedenen Interpreten spielten, auf die wir so Bock haben“, widmet das Quartett sein aktuelles Programm ausschließlich Songs des 2016 verstorbenen Leonard Cohen.
„Wir wollen derzeit einfach ausprobieren, ob an einem solchen Programm Publikumsinteresse besteht“, üben sich Geffken und Gitarrist Martin Fricke in norddeutschem Understatement. Angesichts des großen Publikumsandrangs und den Reaktionen im Nunatak lässt zumindest der Auftritt in Blumenthal den Rückschluss zu, dass „Lichtenstein“ mit ihrem aktuellen Vorhaben einen Nerv treffen – zum einen, da Cohens Musik nach wie vor unzählige Anhänger hat; zum anderen, weil eben diese Musik nicht zum Standardrepertoire zahlloser weiterer Cover- und Tributebands zählt. Eine Ursache mag sein, dass dem aus Kanada stammenden Poeten bereits zu Lebzeiten nicht eben der Ruf anhaftete, eine musikalische Frohnatur zu sein. So dominieren auch beim Konzert im Nunatak vor allem melancholische und oftmals leise Töne, die mitunter von Motorradlärm und Kindergeschrei durchdrungen werden – angesichts der sommerlichen Temperaturen und der hohen Menschenanzahl entschlossen sich die Verantwortlichen, die Eingangstür über die gesamte Konzertdauer geöffnet zu lassen. Die auf drei Instrumente reduzierten Arrangements des Quartetts orientieren sich nicht immer an den Studioaufnahmen, sondern häufig – wie beispielsweise im Fall des bekannten „Lover, Lover, Lover“ – an späten Liveversionen Cohens, die bereits den Bandmitgliedern ganz unmittelbar Gänsehaut bescherten. „Ich habe Cohen auf seinen letzten Tourneen in verschiedenen Ländern etwa sechs Mal live gesehen und es war immer ein echtes Erlebnis“, erzählt Geffken.
Mit tiefer Stimme und zurückhaltendem Gestus bewegt sich der Bremer Sänger recht nahe am späten Cohen, ohne diesen zu kopieren: Statt im schwarzen Anzug und Fedora steht Geffken im hellblauen Hemd und Sandalen auf der Bühne.
Auch musikalisch gestatten sich „Lichtenstein“ ein ums andere Mal die Freiheit, die musikalischen Vorlagen Cohens zu interpretieren, anstatt zu reproduzieren. Und zudem berücksichtigen die Bremer in ihrer Programmauswahl auch Stücke, die Cohen selbst selten bis nie live spielte; so beispielsweise „True Love leaves no Traces“ aus dem Album „Death Of A Ladies‘ Man“, das Cohen in Zusammenarbeit mit Phil Spector produzierte und diese Zusammenarbeit im Nachhinein als Katastrophe bezeichnete.
Statt eines „Wall of Sound“, der die Produktionen Spectors stets kennzeichnete, kreieren Lichtenstein in überwiegend akustischer Bandbesetzung ein intimes Konzerterlebnis, das an die folkloristischen Ursprünge des verstorbenen Songpoeten angelehnt ist. Auch im Falle eigener Interpretationen gehen die – allesamt mit langjähriger Bühnenerfahrung ausgestatteten – Herren mit hör- und spürbarem Respekt vor den Originalen zu Werke. Den von den meisten Zuhörern sehnlichst erwarteten frühen Cohen-Erfolg „Suzanne“ sparte sich das Quartett für die Zugabe auf.
(Konzert-Kritik von Kirsten Pröve-May aus Cellesche Zeitung, Novemver 2022)
Perfekt aufeinander abgestimmte Künstler bieten schönen Abend
Effi Geffken und die Lichtenstein Band erinnern im Grooden Hus an Leonard Cohen
Von Kirsten Pröve-May
Winsen. Das Publikum im fast ausverkauften Grooden Hus in Winsen genoss beim Konzert mit „Song of Leonard Cohen“ einen schönen Abend. Die vier Musiker aus Bremen mit Sänger Effi Geffken, Gitarrist Martin Fricke, Schlagzeuger Rainer Greffrath und Bassist Heinz Michallik schritten den Weg zwischen dem Publikum entlang auf die Bühne und begannen, wie Cohen es auch von 2008 bis 2013 bei seinen Live-Konzerten tat, mit dem Eröffnungslied „Dance Me to the End of Love“.
Gleich war zu erkennen, dass hier niemand versuchte, Cohen zu imitieren, sondern dass die Band ihren eigenen Stil entwickelt hat. 2008 gegründet, haben sie sich, so Sänger Geffken, komplett Leonard Cohen verschrieben. Die rauchige, sonore Stimme Geffkens, begleitet von den drei Musikern, harmonisch, nie zu laut oder zu leise, niemand spielte sich in den Vordergrund. Kurze Erläuterungen zu den Stücken, gepaart mit Erinnerungen an Cohen: Geboren 1934 in Kanada, lebte er lange Zeit in London, verfasste melancholische, wunderschöne Texte und war auf der anderen Seite kein besonders guter Geschäftsmann, sodass er sich sein Rechte am Welthit „Suzanne“ zurückkaufen musste.
Stücke der verschiedensten Epochen, sei es von 1968, als die zweite Platte erschienen war, oder 1988 mit „I’am Your Man“ oder gar ein Stück, das Cohens Sohn aus stimmlichen Fragmenten seines verstorbenen Vaters musikalisch aufarbeitete mit dem Titel „Thanks for the Dance“, in dem Lebenserinnerungen zum Inhalt gemacht wurden. Und wie bei einem guten Buch musste man lange auf ein Highlight, auf das am meisten gecoverte Stück warten: „Hallelujah“ mit Gitarren-Solo, wunderbar dargeboten und mit viel Applaus bedacht.
Vier perfekt aufeinander abgestimmte Künster, die auch bei der dritten und letzten Zugabe nichts an Energie eingebüßt hatten. Doch die Zugaben begannen zunächst mit der Äußerung des Bassisten: Für diesen Fall haben wir an ein bestimmtes Lied gedacht – und Sie bestimmt auch!“ Das eigentlich als Gedicht geschriebene „Suzanne“ ließ das Publikum leise mitsummen und genießen. Es folgten „Tonight Will be Fine“, ein relativ „positives“ Stück, das durch die Verwendung verschiedenster Instrumente ein bisschen an Skiffle-Musik erinnerte, bevor der Abend mit „That Don’t Make It Junk“ froh gelaunt beendet wurde.
Konzertkritik aus: Wildeshauser Zeitung 28.11.2022
Bremer Band „Lichtenstein“ interpretiert einige Cohen-Songs in Neerstedt auf eine ganz eigene Art und Weise
Ausverkauft war das Konzert der Bremer Band „Lichtenstein“ in der Neerstedter Bühne um den Song-Poeten Leonard Cohen nicht, aber die rund 50 angereisten Besucher bewiesen ihre Vorliebe für die oft melancholischen Stücke eines Genies, der Musik eigentlich für sich selber machte. Wer die Augen schloss und Effi Geffken (Gesang), Martin Fricke (Gitarre, Gesang, Songwriting), Rainer Greffrath (Schlagzeug, Gesang, Blockflöte) und Heinz Michallik (Bass, Guitarlele) lauschte, hätte glauben können, der Altmeister weile wieder unter den Lebenden. Die charmant-raue manchmal knarzige Stimme von Effi Geffken machte die Illusion in Kombination mit der einfühlsamen instrumentalen Begleitung perfekt. Dabei interpretierten die Bremer Musiker durchaus einige Cohen-Stücke auf ihre ganz eigene Art und Weise. Das fiel etwa beim bekannten „Bird on the Wire“ auf. Im Original im Dreivierteltakt angelegt, auf der Bühne aber im Vier-vierteltakt gespielt, offenbarte das Stück ein neues Hörerlebnis. Das müsse das Publikum nun aushalten, sagte Heinz Michallik. Doch auch in dieser musikalischen Interpretation blieb die Band dem Original nicht viel schuldig. Natürlich fehlte der Cohen-Ohrwurm „Hallelujah“ nicht. Die extrem oft gecoverte Hymne reihte die Band „Lichtenstein“ in einer sehr gut hörbaren Fassung in ihren Reigen ein.
Rotenburger Kreiszeitung vom 21.02.23.
Knarziges Vergnügen: Konzert und Kino. Rotenburger Kir widmet sich Leonoard Cohen
Rotenburg – Sein Leben, seine Musik: Eine Woche lang hat die Kulturinitiave Rotenburg (Kir) Schlaglichter auf das Schaffen von Singe-Songwriter Leonard Cohen geworfen – und das mit „überragender Zuschauerresonanz“, wie die Kir in einer Pressemeldung mitteilt. Demnach hatte mehr als 330 Besucher im Laufe von fünf Tagen die Kombination aus Cohen-Kino-Retrospektive und dem Konzert mit Cohens-Songs der Bremer Lichtenstein Band besucht.
„Die Zeit der Kulturebbe ist nach knapp zwei Jahren überwunden“, freut sich die Kir im Zusammenhang mit der Leonard Cohen Woche. „Schon die Kinofilmabende beim Stadt- und Landkino mit der Leonard-Cohen-Retrospektive ‚Hallellujah: Leonard Cohen. A Journey, A Song‘ waren gut bis sehr gut besucht“, zeigte sich Vorstandsprecher der Kir, begeistert. „Aber das Konzert der Bremer Band Lichtenstein im Heimathaus Rotenburg übertraf alle Erwartunten der Kir“, so Goldschmidt weiter.
Zur Freude der Kulturinitiative war bereits der Vorverkauf erfolgreich gewesen, so das zur Veranstaltung hin nur noch online oder an der Abendkasse mit Glück Karten verfügbar gewesen waren. „Der gesamte Stühlevorrat des Heimathauses war nicht ausreichend, um allen einen Sitzplatz anbieten zu können. Aber einige gaben sich auch mit einem Stehplatz zufrieden“, bilanziert Goldschmidt in der Pressmitteilung.
Seit 2019 bietet die Band Lichtenstein erstmals ein Programm ausschließlich mit Lieder des legendären Künstlers Leonard Cohen. „Die charmant-rauhe, manchmal knarzige Stimme des Leadsängers Effi Geffken und eine einfühlsame instrumentale Begleitung holte das Publikum gleich in ihren Bann“, heißt es von Seiten des Kir. Zwischendurch bekamen die Zuhörer immer wieder Anekdoten und Geschichten um Leonard Cohen und den Songs aus einer Feder präsentiert. „Eine Mischung, die sehr gut beim Publikum ankam“.
Für die Kir nicht ohne Grund: „Cohen hat eine Reihe erfolgreicher und populärer Songs komponiert und gesungen, die unzähligen Menschen vertraut sind.. Viele dieser Songs hat die Band an diesem Abend präsentiert. Denn eines haben alle Lieder gemein: Es bereitet Vergnügen, sie zu singen und sie zu hören, und manche animieren auch zum Tanzen.“
So habe die Lichtenstein Band beim Spielen der Songs in allen Belangen überzeugt, sodass sie sogar mehrere Zugaben geben musste. „Der Abend endete unter tosenden Applaus wie die Cohen-Woche angefangen hatte: mit ‚Hallelujah'“, zeigte sich die Kir mit ihrem Programm zufrieden. (nin)
Lichtenstein in der Kulturscheune Liebenau
Aus: DIE HARKE
Mit Leidenschaft und Können
„Lichtenstein“ begeistert das Publikum in Liebenau
Liebenau. „Am vergangenen Freitagabend erlebte das Publikum in der Liebenauer Kulturscheune
eine einzigartige musikalischen Reise, als die Band „Lichtenstein“ aus Bremen auftrat. „Mit ihrer
beeindruckenden Hommage an den legendären Leonard Cohen zelebrierten die älteren Herren im
Rentenalter die zeitlose Musik des Singer-Songwriters“, teilen die Veranstalter mit.
„Die Atmosphäre in der intimen Kulturscheune war geprägt von einer herzlichen Verbundenheit
zwischen Künstlern und Publikum. Lichtenstein präsentierte mit Hingabe und Professionalität eine
Auswahl von Leonard Cohens bekanntesten Hits bis hin zu weniger bekannten, aber nicht minder
eindrucksvollen Stücken. Die sorgfältige Songauswahl spiegelte die tiefgehende Auseinandersetzung
der Band mit dem Werk von Cohen wider“, heißt es weiter.
„So Long, Marianne“ und „Suzanne“ durften natürlich nicht fehlen und wurden von den begeisterten
Zuschauern mit besonderer Freude aufgenommen. Die musikalische Interpretation von
„Lichtenstein“ verlieh den Songs Tiefe und Intensität, die das Publikum in den Bann zog.
Die Atmosphäre im Ambiente der Kulturscheune trug dazu bei, dass das Konzert zu einem
unvergesslichen Erlebnis wurde. Das Publikum zeigte sich durchweg begeistert von der Darbietung
und honorierte die Leidenschaft und das Können von „Lichtenstein“ mit anhaltendem Applaus.
„Die Zugabenrufe des Publikums wurden großzügig erhört, und die musikalische Reise durch das
Leonard-Cohen-Universum fand erst nach einer intensiven Zugabenserie ihren Abschluss“, heißt es
abschließend
Lichtenstein im Küsterhaus Varrel
Cohen-Songs mit Tiefe und Intensität
Band „Lichtenstein“ zieht Varreler Publikum in ihren Bann / Sulinger Kreiszeitung 20.02.24
Varrel – Im fast ausverkauften Küsterhaus in Varrel begrüßte Jürgen Müller am Freitagabend die Gruppe „Lichtenstein“ aus Bremen, die Leben und das Werk des kanadischen Songpoeten Leonard Cohen präsentierte, teilt Stefan Tannhäuser für den Verein „Kultur im Küsterhaus Varrel“ mit: „Die vier Musiker mit Sänger Effi Geffken, Gitarrist Martin Fricke, Schlagzeuger Rainer Geffrath und Bassist Heinz Michallik präsentierten bekannte, aber auch die weniger bekannten Lieder Cohens und erläuterten Hintergründe und Emotionen, die zur Entstehung der Lieder führten.“ Das nachdenkliche Lied „Story of Issac“ etwa beleuchte die Themen Gehorsam, Opferbereitschaft und Infragestellung von Autorität.
„Die charmant-raue Stimme von Effi Geffken, gepaart mit der einfühlsamen instrumentalen Begleitung, zog die Gäste im Küsterhaus in ihren Bann. Die musikalische Interpretation verlieh den Songs Tiefe und Intensität“, schreibt Stefan Tannhäuser weiter. „Die melancholischen Lieder brachten zudem viele Erinnerungen an die Jugend der Zuhörer zurück. Der Abend endete mit lang anhaltendem Applaus und Standing Ovations sowie Cohens beiden berühmtesten Liedern als Zugabe: ,Suzanne‘ und ,Hallelujah‘.“