Der am 7. November 2016 im Alter von 82 Jahren verstorbene Dichter, Schriftsteller und Musiker Leonard Cohen hat nach fast einem halben Jahrhundert im Musikgeschäft auch posthum kaum an Popularität eingebüßt. Anlässlich seines 90. Geburtstages am 21. September 2024 widmete ihm z.B. die Süddeutsche Zeitung einen Nachruf mit dem Titel„ Leonard Cohen ist nicht tot“ Gedanken zur „Zeitlosigkeit seiner sehr, sehr großen Musik“. Nach Auffassung des Autors hätte Cohen den Literaturpreis ebenso verdient gehabt wie Bob Dylan, zumal letzterer mehr als dichtender Sänger zu bezeichnen sei, Cohen hingegen mehr als singender Dichter.
Am Vorabend seines ersten Todestages fand Leonard Cohen zu Ehren in Montreal ein von seinem Sohn Adam Cohen initiiertes Gedenkkonzert unter der Bezeichnung „Tower of Song – A Memorial Tribute to Leonard Cohen“ statt. Mit dabei waren viele bekannte Künstler, die seine Songs interpretierten, z.B. Sting, Elvis Costello, Damian Rice, Courtney Love, Lana Del Ray und Adam Cohen selbst. Das war eine großartige Veranstaltung, von der es leider keinen offiziell erhältlichen Tonträger zu geben scheint.
2017 wurde ein Asteroid nach Leonard benannt, 2018 erhielt Cohen den Grammy Award für sein letztes Album „You want it darker“ und 2019 erschien sein allerletztes Studio-Album „ Thanks for the dance“, das sein Sohn Adam auf Bitte seines Vaters mit viel Liebe und Akribie fertiggestellt hatte.
In der Zeit zwischen 2008 und 2013 war Leonard Cohen dreimal mit einer großartigen Band auf Welttournee gegangen. Es wurden weltweit mehr als 360 Konzertegespielt. Leonard Cohen feierte seine allergrößten Erfolge. Es entstanden u.a. beeindruckende Live-Alben „Live in London“ (2008), „Songs from the road“ (2010) und „Live in Dublin“(2013, jeweils als CD und DVD). Während dieser Zeit erschienen ebenfalls auch die Studio-Alben „Old Ideas“ und „Popular Problems“, die sich ebenso wie die zuvor genannten Alben „You want it darker“ und „Thanks for the dance“ in mehreren Ländern, darunter Deutschland, Österreich, Schweiz, Großbritannien, Kanada und USA, fast ausschließlich in den Top Ten platzierten. Nachdem er bereits 2008 in die US-amerikanische Rock’n Roll Hall of Fame aufgenommen worden war, listete die Musikzeitschrift Rolling Stone ihn im Jahre 2015 auf Rang 16 der 100 größten Songwriter aller Zeiten.
Diverse Autoren verfassten auch posthum weiterhin Bücher über das Leben und Werk von Leonard Cohen. Große Beachtung fanden auch neu entstandene Kinofilme und eine mehrteilige Fernsehserie. Leonard Cohen hat eine Reihe erfolgreicher und populärer Songs komponiert, die unzähligen Menschen vertraut sind, seien es von ihm selbst gesungene Versionen oder Coverversionen. Es gibt mehr als 3000 offiziell erschienene Coverversionen seiner Songs, nachzulesen unter www.cohenfiles.com. Manche Cover-Titel wurden bekannter als Cohens Originale. So war vielen Hörern nicht klar, dass „Hallelujah“ ein Cohen-Titel ist.